Strandführungen an einem besonderen Strand

Von Mai bis Oktober 2024 starten an der Naturstation Fischerkaten regelmäßig alle zwei Wochen Strandführungen. Der Strand zwischen Travemünde und Boltenhagen ist anders. Strandkörbe, Campingplätze, Promenaden gibt es nicht. Stattdessen spielt die Natur hier eine große Rolle. – Warum ist das so?

Mit der Rangerin entdecken wir diesen besonderen Strand.

Zeit: 10:00 – 11:30 Uhr

Treffpunkt: Naturstation Fischerkaten

Termine: werden noch bekannt gegeben

Teilnahmegebühr: kostenlos

Anmeldung per Mail an naturstation@web.de oder telefonisch unter 038827-7748 (gute Telefonzeit: 17:00 Uhr)

Die Sandregenpfeifer an der Küste des Klützer Winkels

Jedes Jahr kommen sie zurück aus ihrem Winterquartier an unsere Strände im Klützer Winkel:  die Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula).

In Jahr 2023 gab es schon besonders früh die erste Sichtungsmeldung: am 21.02.2023 in Groß Schwansee

Diese kleinen Strandbrüter mit schwarzer „Augenmaske“ und „Halsbinde“ sind in Deutschland vom Aussterben bedroht.

Für ihre kleine Nestmulde direkt am Strand wünschen sie sich natürlich ein ungestörtes Plätzchen. Manchmal schaffen sie es, ihre vier sandfarbenen, dunkelgepunkteten Eier auszubrüten.- Hoffentlich werden sie vorher nicht zertreten!  Bei Störungen verlässt der kleine Strandbrüter aufgeregt sein Gelege. -Hoffentlich kühlen die Eier nicht aus!

Bei Beobachtung eines aufgeregten Sandregenpfeifers, der die Strandgäste möglichst von seinem Gelege weglocken will, sollte man  zügig unten an der Wasserlinie weitergehen. Dann beruhigt er sich meistens schnell wieder.

Wer einen laut Alarm-pfeifenden Sandregenpfeifer an unserer Küste entdeckt hat, melde sich gern bei der Naturstation. Die Ranger/innen werden dann das Gelege suchen und ein kleines Brutrevier mit vier Info-Schildern abstecken, um für Beruhigung zu sorgen.

Hundebesitzer suchen ab dem 1. April wieder nur (mit angeleintem Hund) die gekennzeichneten Hundestrände auf.

Der Strand des Naturschutzgebietes „Brooker Wald“ ist bei den streng geschützten Strandbrütern besonders beliebt. Zur Fortpflanzungszeit gab es dort sogar schon 5 Brutreviere. Der Strand ist dort leider sehr schmal. Jede Strandwanderin und jeder Strandwanderer sorgt dann zur Brutzeit für große Aufregung. Daher sollte der mit Band oder Holzzaun abgesperrte Strandbereich vom 27. März bis zum 7. September nicht betreten werden.

Die Umleitung führt zwischen den Strandzugängen 11 und 12 über den Rad- und Wanderweg über die schöne „Brooker Höhe“. Dort oben hat man auf dem 23 m hohen Kliff eine herrliche Aussicht über die Lübecker Bucht.

Jeder kann etwas zum Erhalt unserer Artenvielfalt beitragen.

Wir sind gespannt, ob es auch in 2024 wieder ein erfolgreiches Sandregenpfeifer-Jahr wird!

Wer hat einen Sandregenpfeifer am Strand entdeckt oder wäre vielleicht fast auf die Eier getreten …? Das Team der Naturstation freut sich sehr über Sichtungsmeldungen, (per Mail an naturstation@web.de oder per Telefon unter 038827-7748).

(Foto: Martin Schröder, Groß Schwansee)


Robbe am Strand -Was ist zu tun?

Verhalten bei Sichtung einer Robbe am Strand:

  • mindestens 100 m Abstand halten
  • niemals den Fluchtweg in Richtung Meer versperren
  • nicht anfassen
  • nicht füttern
  • Hunde anleinen
  • andere Schaulustige informieren
  • Sichtung melden (siehe unten) und bei Lebendfunden behördlich absperren lassen

!!! Robben am Strand brauchen absolute Ruhe! Abstand (100 m) einhalten!

!!! Robben können beißen.

Wichtige Telefonnummern:

  • Deutsches Meeresmuseum: 03831-2650 3333
  • BUND-Robbentelefon: 01523- 7969 472
  • Naturstation Fischerkaten: 038827-7748
  • Untere Naturschutzbehörde: 03841-30406635
  • Gemeinde Kalkhorst 038827-205
  • Amt Schönberger Land (Ordnungsamt): 038828-3301 300
  • Amt Klützer Winkel (Ordnungsamt): 038825-3933 00

Natura 2000 an der Küste des Klützer Winkels

Unser Badestrand im Klützer Winkel steht unter europäischem Naturschutz? – Wer hätte das gedacht?

Eigentlich fällt es schon auf, dass es an dem Küstenabschnitt zwischen den Seebädern Travemünde und Boltenhagen anders aussieht als an „normalen“ Ostsee-Stränden: keine Cafés, keine Strandpromenade, keine Strandkörbe… . – Hier gibt es noch echte Strandnatur! Eigentlich nicht verwunderlich, dass dieser Küstenstreifen mit seinen seltenen Tier- und Pflanzenarten und besonderen Küsten-Lebensräumen zu einem europäischen Schutzgebiet erklärt wurde.

Eine gesunde Natur zeigt sich durch eine große Vielfalt an wildlebenden Tieren und Pflanzen. Seit vielen Jahren verringert sich diese biologische Vielfalt, die Lebensräume schwinden. Viele Tier- und Pflanzenarten sind schon ausgestorben oder sind stark gefährdet. Die Gesundheit der Natur leidet.

Die europäischen Staaten haben aus diesem Grunde vor ca. 30 Jahren entschieden, dass versucht werden solle, die biologische Vielfalt zu fördern, das europäische Naturerbe zu bewahren. Große Ziele! – Der Weg dorthin? – NATURA 2000 – So heißt das riesengroße Netz von Schutzgebieten, das sich zusammenhängend über die ganze Europäische Union erstrecken soll. Zur Wiederherstellung oder Wahrung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und Arten wurden nach einem genau festgelegten Zeitplan schon Tausende von Schutzgebieten ausgewiesen. Natura 2000 ist das größte grenzüberschreitende Schutzgebietsnetz der Welt.

Die rechtlichen Grundlagen bilden zwei europäische Naturschutzrichtlinien, die für alle Mitgliedstaaten gleichermaßen gelten: 1. Die Vogelschutzrichtlinie von 1979, 2. Die Fauna-Flora-Habitat (FFH)- Richtlinie von 1992

Das Natura 2000-Netz setzt sich aus Vogelschutzgebieten und Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung (GGB) zusammen.

Unser „besonderer Strand“ im Klützer Winkel gehört zu dem Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung GGB „Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave“ , mit der Kenn-Nummer DE 2031-301.

Wer sich für Karten und den Bewirtschaftungsplan (Managementplan) unseres GGB interessiert, findet auf der Homepage des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg (www.stalu-mv.de/wm) viele Informationen.

Die Naturstation Fischerkaten ist eine der ersten Natura 2000-Stationen in Mecklenburg-Vorpommern.

Standort der Naturstation

Die Naturstation Fischerkaten befindet sich in 23942 Groß Schwansee
(Gemeinde Kalkhorst) am Strandzugang Nr. 5.
Mit dem Fahrrad ist die Naturstation über den Ostsee-Fernradweg gut zu erreichen.
Mit dem Auto fährt man am besten in Groß Schwansee zum zweiten Strandparkplatz „Am Strandweg“.
Hier führt der Feldweg westlich des Parkplatzes
direkt zur Naturstation.

Das Holzhaus mit dem Gründach wurde auf dem Standort des alten Fischerkatens errichtet. Dort wohnte der letzte Fischer von Groß Schwansee.

Projekte

Das Projekt „Ostsee-Vielfalt erleben, erkennen und schützen“ wurde gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern als Maßnahme der Umweltbildung, -erziehung und -information von
Vereinen und Verbänden, außerdem gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Erträgen der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie.
Der Träger dieser Projekte ist der gemeinnützige Verein
„Naturraum Klützer Winkel e.V.“
Die Materialien für die Aqua-Touren werden zur Verfügung
gestellt von der Hansestadt Lübeck im Rahmen des
Forschungsprojektes „Regiobranding“.

Das Projekt „Ostsee-Natur entdecken“ wurde gefördert durch die Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest. Mit dieser Projektförderung wird der kostenlose Transport einiger Schul- bzw. Vorschulgruppen zu einer Bildungsveranstaltung am außerschulischen Lernort „Naturstation Fischerkaten“ unterstützt. Diese Förderung ist ein wichtiger „Baustein“ zur Unterstützung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Landkreis Nordwestmecklenburg.

Das Projekt „Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave (DE 2031-301) wird unterstützt aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und dem Haushalt des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Auftraggeber ist das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg.

Naturstation Fischerkaten für Umweltbildung und Naturschutz

 

Seit Juni 2020 gibt es an der mecklenburgischen Ostseeküste ein neues Haus für Umweltbildung und Naturschutz: die Naturstation Fischerkaten. Das Holzgebäude, das die Gemeinde Kalkhorst auf dem Standort des alten Fischerkatens am Strandzugang Nr. 5 errichten ließ, wurde mit LEADER-Fördermitteln und Geldern aus dem Gemeindehaushalt finanziert.

Der Verein Naturraum Klützer Winkel e.V. hat seine Arbeit an der Naturstation Fischerkaten aufgenommen. Dort, wo in alter Zeit der Küstenfischer täglich auf die Ostsee hinausfuhr, um einen guten Fang zu machen, finden jetzt Bildungsveranstaltungen zu Meer und Küste des Klützer Winkels statt und wird über Naturschutz informiert .

Die Station liegt mitten im ca. 20 km langen ehemaligen Grenzküstenstreifen, der quasi den krönenden Abschluss des „Grünen Bandes Deutschland“ bildet. Jahrzehntelang konnte sich an der Küste zwischen Priwall und Steinbeck  hinter großen Sperrzäunen ein unverbauter Naturstrand erhalten, den man an der deutschen Ostseeküste nur noch selten findet. Aufgrund dieser besonderen Naturausstattung wurde er Teil des großen europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000.

Die Naturstation Fischerkaten ist eine der ersten Natura 2000-Stationen in M-V und möchte dafür sorgen, dass hier Mensch und Natur gut miteinander auskommen.


Der Verein „Naturraum Klützer Winkel e.V.“ bedankt sich bei folgenden Förderern.

– Die Umweltbildungsprojekte werden gefördert durch das Land
Mecklenburg-Vorpommern als Maßnahme der Umweltbildung, -erziehung und -information von Vereinen und Verbänden

und durch die

– Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus
Erträgen der Lotterie BINGO! Umweltlotterie.

– Stiftung der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest
(kostenloser Schülertransport für einige Klassen
zu Bildungsveranstaltungen an der Naturstation)

– Fielmann AG (Ferngläser)

– Profi-Baumarkt Klütz (Festzeltgarnitur)

– Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz der Hansestadt
Lübeck (Ausleihe der Materialien für die Aqua-Touren)

– Gemeinde Kalkhorst (Bau der Naturstation Fischerkaten)

-Ehrenamtsstiftung MV (Zuwendung für die Qualifizierung von ehrenamtlich tätigen Naturschutzwarten und Umweltbildnern, Unterstützung beim Kauf von Geräten zur Landschaftspflege)

-Stiftung Umwelt und Naturschutz MV  (Projekt: Sensibilisierung für bedrohte Arten und Lebensräume der Ostseeküste)

-Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und dem Haushalt des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Projekt: Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit im Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung „Küste Klützer Winkel und Ufer von Dassower See und Trave“ DE 2031-301)